Dirigentin des concentus alius seit 2010
► Christiane Silber ist Vorspielerin der Bratschen im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Die gebürtige Berlinerin begann im Alter von vier Jahren Klavier zu lernen, zwei Jahre später kam Violinunterricht dazu. Nach dem Jungstudium am Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Gymnasium mit Hauptfach Violine wechselte sie 1998 zur Viola und studierte an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin bei Prof. Ditte Leser mit abschließendem Diplom im Februar 2003. Es folgte das Aufbaustudium für Konzertexamen bei Prof. Erich Krüger an der Hochschule für Musik »Franz Liszt« Weimar, das sie 2009 erfolgreich abschloss. Meisterkurse und Privatunterricht bei den Professoren Wolfram Christ, Walter Küßner, Wilfried Strehle, Alfred Lipka und Eberhardt Feltz rundeten ihre musikalische Ausbildung ab.
Im Mai 2006 debütierte sie als Solistin mit dem Westböhmischen Symphonieorchester Marienbad. Dezember 2007 folgte – als 1. Teil ihres Konzertexamens – ein Solo-Konzert in der Weimarhalle
mit dem Hochschulorchester unter Marek Janowski, aufgezeichnet und gesendet von Deutschlandradio Kultur. Im April 2009 spielte sie unter der Leitung von Michael Sanderling das Violakonzert von
William Walton mit der Kammerakademie Potsdam. Darüber hinaus war sie in zahlreichen Kammermusikkonzerten u. a. mit dem Schwieger-Quartett, dem Contini-Quartett sowie mit Solistinnen und Solisten
des RSB zu hören, teilweise mit Live-Übertragung im Deutschlandradio Kultur.
Christiane Silber lernte Dirigieren bei Prof. Jörg-Peter Weigle und Marek Janowski. Sie arbeitete mehrfach u. a. mit dem Filmorchester Babelsberg, den Jenaer Philharmonikern und der Deutsch-Skandinavischen Jugendphilharmonie. Als Assistentin und zeitweilige Vertreterin von Constantin Alex dirigierte sie sowohl Humboldts Studentische Philharmonie, Humboldts Philharmonischen Chor als auch das Symphonische Orchester der HU. Mit dem neu gegründeten Philharmonischen Filmorchester Berlin absolvierte sie drei erfolgreiche Konzerttourneen durch die Volksrepublik China und wurde zum Jahreswechsel 2019/20 bereits wieder eingeladen. Im Oktober 2017 dirigierte sie das Syrian Expat Philharmonic Orchestra in Berlin beim Abschlusskonzert eines Workshops zusammen mit Berliner Amateurorchestern im Konzertsaal der UdK Berlin. 2016 gab Christiane Silber ihr Debüt bei der Staatskapelle Schwerin und debütierte im Januar 2018 an der Opéra national du Rhin in Strasbourg als Assistentin von Ariane Matiakh für die Neuproduktion von Jules Massenets Oper »Werther«. Ebenso dirigierte sie 2018 mehrere Konzerte und die CD-Produktion für das neue Album von Axel Prahl »Mehr« mit den Brandenburger Symphonikern. Im Januar 2019 dirigierte sie zum ersten Mal das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin – »ihr« Orchester, denn hier ist sie seit 2005 als Vorspielerin der Bratschengruppe engagiert.
Im Mai 2019 debütierte sie mit der Zuger Sinfonietta und wurde im Frühjahr und Herbst 2019 für weitere Aufnahmen mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg engagiert. Im Dezember 2019 dirigierte sie zum ersten Mal die Sächsische Bläserphilharmonie.
2020 engagierte das RSB sie wiederholt als Dirigentin, bspw. für ein RBB-Radio-Livekonzert mit Benjamin Brittens Sinfonietta op. 1 oder für das Saisonabschlusskonzert, und im Juli 2020 erstmals als Assistentin von Vladimir Jurowski. 2021 wurde unter ihrer Leitung die aktuelle Produktion von Track15 mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg fertiggestellt. Im November 2022 wird Christiane Silber mit dem RSB erstmalig eine komplette CD-Produktion für Deutschlandradio Kultur dirigieren.
2014 wurde sie nach Probedirigat als neue Dirigentin der cappella academica gewählt, die sie dienstags dirigiert. Der Mittwochabend bleibt aber weiterhin dem concentus alius vorbehalten, dessen künstlerische Leitung sie im Februar 2010 übernahm.
Stand 6/2022
Photo © Julia Schorlemmer
Photo © Michael Zachow
Dirigent von April 2009 bis Januar 2010
Tobias Mehling wurde 1980 in Leipzig geboren. Im Alter von sechs Jahren erhielt er seinen ersten Violinunterricht, ab 1994 besuchte er das Musikgymnasium »Schloß
Belvedere« in Weimar und war Schüler von Prof. Jost Witter. Er studierte dann Viola zunächst bei Prof. Erich Krüger in Weimar, anschließend bei Prof. Hartmut Rohde an der Universität der Künste
in Berlin. Währenddessen besuchte er Kurse bei Igor Ozim, Uwe-Martin Haiberg, Eberhard Feltz und wirkte mit im »West-Eastern Divan Orchestra« unter Daniel Barenboim sowie im Festivalorchester der
Internationalen Bachakademie Stuttgart unter Helmut Rilling.
Seit 2006 studiert Tobias Mehling Orchesterdirigieren bei Christian Ehwald an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin. Dort dirigierte er im Herbst 2008 eine Produktion von Igor
Strawinskys Oper »Mavra«. Im April 2009 dirigierte er an der Oper Frankfurt/Main ein Kammerkonzert mit Mitgliedern des Frankfurter Museumsorchesters mit eigenen Wagner-Bearbeitungen. Im Mai 2009
dirigierte er bei einem Absolventenkonzert die Brandenburger Sinfoniker.
Tobias Mehling hat zahlreiche Bearbeitungen verfasst, die unter anderem bei den Plöner Kammermusiktagen aufgeführt wurden, wie auch von der Kammersymphonie Leipzig (Mitglieder des
MDR-Sinfonieorchesters).
Im April 2009 wurde Tobias Mehling zum künstlerischen Leiter des concentus alius gewählt. Wegen eines Werkvertrags am Gewandhaus übergab er die künstlerische Leitung des concentus
alius im Januar 2010 an Christiane Silber.
Photo © Michael Zachow
Dirigent von Dezember 2006 bis Januar 2009
Der kanadische Komponist und Dirigent ► E. Scott Wilkinson kam im Jahr 2000 nach Deutschland, um – wie er selbst sagt – jenen musikalischen Kreisen näher zu sein, in denen seine Musik aufgeführt und gehört wurde. Dass seine Entscheidung richtig war, zeigte sich daran, dass es nach seiner Ankunft in Europa innerhalb zweier Jahre gleich mehrere Erstaufführungen seiner Werke in Prag, Mailand, Sevilla und Paris gab.
Wilkinson studierte an den Universitäten Toronto und New York. Als klassischer Gitarrist machte er sich auch außerhalb Nordamerikas einen Namen. Weitere private Ausbildungen führten ihn nach New
York, Havanna, Paris und Prag. So wurde seine Musik zunehmend einem internationalen Publikum bekannt. 1986–1988 dirigierte Wilkinson das Counterpoint Orchestra in Toronto, 1988–1991 die Hart
House Wind Symphony (University of Toronto). In dieser Zeit leitete er auch das Canadian Guitar Ensemble. Mitarbeit bei Aufführungen eigener Werke durch das Toronto Symphony Orchestra (UA
„Requiem“ 1992) und die Tschechische Philharmonie (UA „Concerto Sentimentale für Klarinette, Streicher und Schlagzeug“ 1999). In Deutschland dirigierte Wilkinson u. a. das Brucknerhaus
Kammerorchester in Oberursel. Seit 2002 lebte er in Berlin und arbeitete als Lehrer am Gymnasium.
Im Sommer 2007 dirigierte er als Teilnehmer der internationalen »Dirigentenparade« das Philharmonische Orchester Vorpommern.
Künstlerischer Leiter des concentus alius war er von Dezember 2006 bis Januar 2009.
Scott Wilkinson verstarb nach kurzer schwerer Krankheit am ► 24. Oktober 2011 in Berlin.
Photo privat
Dirigent von März bis Dezember 2006
Seit Abschluss seines Studiums (Recht und Wirtschaft) 1995 widmete Eric Juteau sich ausschließlich dem Studium der Musik und des Dirigierens. Wenige Jahre später legte er in verschiedenen Musikhochschulen seine Abschlussprüfungen mit Auszeichnung ab. In Frankreich war er als Assistent und Dirigent zahlreicher Orchester tätig, was ihn zur Gründung seines eigenen Musikensembles Artemusia bewegte. Mit diesem gelang es ihm, gezielt an Klang und Stil zu arbeiten. Das auf die Interpretation von Musikstücken aus dem 17. und 18. Jahrhundert auf historischen Instrumenten spezialisierte Profi-Ensemble gab innerhalb von zwei Jahren mehr als dreißig von der gesamten französischen Presse gelobte Konzerte, u.a. in La Sainte-Chapelle (Paris), Bargème, Pontaumur, Saint-Robert, Saint-Louis en l’Île (Paris), Pontorson, Belves, Guillestre und Chambéry.
Sein Interesse für die deutsche Sprache und Kultur führte Eric Juteau 2004 nach Deutschland. Im März 2006 wählte der concentus alius ihn aus einer Reihe von Mitbewerbern zum neuen Dirigenten. Seine Probenarbeit war konzentriert und
intensiv, und dem Orchester verhalf sie zu neuer Präzision und größerem Klangvolumen.
Ab 2007 übernahm er die Leitung verschiedener anderer Orchester, bevor er sich ganz der Gründung seines Ensembles ► Kappella 19 widmete.
Dirigent von Mai 2000 bis Februar 2006
Am 8. April 2000 übernahm Robert Grünberg die künstlerische Leitung des concentus alius. Über sechs Jahre hat er den concentus alius in diesen Aufbaujahren dirigiert und
mit großem pädagogischen Geschick durch Höhen und Tiefen geführt.
Robert Grünberg, geboren 1963 in Berlin, sammelte in verschiedenen Ensembles Orchester-Erfahrung als Geiger und swar Altus bei den »vokalconcertisten«. Er
unterrichtet seit seinem Schulmusikstudium, das er an der HdK Berlin absolvierte, die Fächer Französisch und Musik.
Dirigent von Oktober 1999 bis April 2000
Matthias-Constantin Lorenz, seinerzeit Student mit Hauptfach Orchesterdirigieren an der HMT Rostock, hat dem Orchester dirigierend auf die Beine geholfen. Wegen zunehmender Verpflichtungen im Rahmen seines Studiums zog er sich im Frühjahr 2000 – nach einem halben Jahr motivierender Aufbauarbeit – vom concentus alius wieder zurück.