Franz Schubert


Franz Schubert, Aquarell

Franz Peter Schubert

* 31. Jänner 1797 in Gemeinde Himmelpfortgrund,

heute ein Stadtteil von Wien 

im Bezirk Alsergrund

† 19. November 1828 in Wieden,

heute ein Stadtteil von Wien

Wilhelm August Rieder

Franz Schubert im Mai 1825

Aquarell



Die Unvollendete


Franz Schubert

1797–1828

 Symphonie Nr. 7 [früher Nr. 8] h-Moll

Die Unvollendete

op. posth. D. 759 [1822–23]

 

1   Allegro moderato

2   Andante con moto

 

 

05.06.2011  Programm Nr. 20 (vollständig)

 

27.08.2011 ► 29. Lange Nacht der Museen,

Berlinische Galerie (Erster Satz)

02.09.2011 ► Lange Nacht der Chöre 2011

Reformationskirche, Berlin-Moabit (Erster Satz)


 

 

 

Sogenannte

Totenmaske Schuberts,

vermutlich

noch zu Lebzeiten für Portraitzwecke abgenommen.

– Peter Gülke, Franz Schubert und seine Zeit, 1991

 

Warum Schubert seine h-Moll-Sinfonie nicht vollendet hat, kann die Musikforschung bis heute nicht sagen. 1822 hat er daran gearbeitet und die ersten zwei Sätze fertiggestellt. Von dem 3. Satz Scherzo (Allegro) – Trio gibt es eine Klavierskizze, die mit dem 16. Takt des Trios abbricht, aber nur die ersten zwanzig Takte des Satzes hat Schubert orchestriert. 

 

1823 soll Schubert die Partitur der zwei Sätze – allerdings vergeblich – dem Steiermärkischen Musikverein angeboten haben, was darauf hindeutet, dass er sie als abgeschlossenes Werk betrachtet haben könnte. Die beiden Sinfoniesätze gerieten in Vergessenheit. Erst 1865 wurde die Partitur bei Schuberts Freund Hüttenbrenner wieder aufgefunden und die »Unvollendete« im Dezember desselben Jahres in der Wiener Hofburg uraufgeführt. 

 

Inzwischen war Schuberts Große Sinfonie in C-Dur als Nr. 7 veröffentlicht worden, sodass die »Unvollendete« fortan als Nr. 8 gezählt wurde. Erst die Auflage des Deutsch-Verzeichnisses von 1978 stellte die chronologische Reihenfolge der Nummerierung wieder her. | M. Z.

 

– www.klassika.info/Komponisten/Schubert 

– Wikipedia 



Effizienz

 

Der Oberbürgermeister hatte Konzertkarten geschenkt bekommen. Da er verhindert war, gab er sie an seine Sachbearbeiterin für Organisationsfragen weiter. Am nächsten Morgen fand er auf seinem Schreibtisch folgende Notiz vor:

 

– Alle zwölf Geiger spielten die gleichen Noten. Das ist unnötige Doppelarbeit. Die Mitgliederzahl dieser Gruppe sollte drastisch reduziert werden. Sofern das Klangvolumen wirklich benötigt wird, können Verstärker eingesetzt werden.

– Bei den Holzbläsern wurde viel Aufwand getrieben, um Sechzehntel- und sogar Zweiundreißigstel-Noten zu spielen. Dies ist eine übertriebene Finesse. Alle Noten sollten zur nächsten Achtel-Note aufgerundet werden – so könnten anstelle der Berufsmusiker auch Laienmusiker eingesetzt werden.

– Für einen beträchtlichen Zeitraum hatten die Blechbläser nichts zu tun. Ihre Zahl könnte deutlich reduziert und ihre Arbeit vor allem gleichmäßig auf die ganze Zeit verteilt werden.

– Keinerlei Nutzen ergibt sich daraus, dass dieselbe Passage von den Hörnern wiederholt wird, die vorher bereits von den Streichern gespielt wurde. Überhaupt fällt auf, dass ein Großteil der Musik aus nichts anderem als aus Wiederholungen bereits gespielter Töne besteht. Wenn alle redundanten Teile eliminiert würden, könnte die Dauer der Sinfonie von 22 Minuten auf schätzungsweise vier Minuten verkürzt werden. Hätte Herr Schubert das beachtet, wäre es ihm wahrscheinlich ein Leichtes gewesen, seine sogenannte Unvollendete zu vollenden.

– Andererseits sollte man bedenken: Wenn Herr Schubert seine musikalischen Ziele bis zum Schluss des ersten Satzes nicht erreichen konnte, hätte er den Sinfonie-Versuch besser ganz abbrechen sollen. Der zweite Satz erscheint unnötig und könnte mindestens posthum gestrichen werden. | anonymer Musikerwitz


Sechste Sinfonie


Franz Schubert

1797–1828

 Symphonie Nr. 6 C-Dur

D. 589 [1818]

I. Adagio – Allegro

II. Andante

III. Scherzo: Allegro

IV. Finale: Allegro moderato

 

 

 20./21.02.2010  Programm Nr. 17


Josef Alois Dialer 1797–1846

Franz Schubert.

1829 nach einem Entwurf von Heinrich Schwemminger 1803–1884,

Gusseisen bronziert

Wien Museum, Schubert Sterbewohnung. 

 

Schuberts Freunde sorgten dafür, dass sein Grabmal mit einer Büste geschmückt wurde, die der Tiroler Josef Alois Dialer, ein Bekannter Schuberts, schuf. 

Die aus Gusseisen gefertigte Büste wurde später galvanisch bronziert. Bis zu Schuberts Exhumierung und Überführung auf den Wiener Zentralfriedhof  befand sie sich am Grabmal auf dem Währinger Friedhof. 

 

–  www.aeiou.at 

© Fotoarchiv Schilder;

www.halftimescores.co.uk;

http://web.gc.cuny.edu/rcmi/WassermanSchubert.pdf; 

www.wienmuseum.at


Die sechste Symphonie Schuberts entstand zwischen Oktober 1817 und Februar 1818. Die Uraufführung fand vermutlich in privatem Rahmen während eines Konzertes des »Hatwigschen Orchesters« in Wien statt. Dieses Liebhaberorchester entstand aus den Quartettübungen der Familie Schubert, zu denen sich mehr und mehr Musikenthusiasten gesellten, bis schließlich die Leitung des gewachsenen Ensembles in die Hände eines professionellen Musikers, des böhmischen Geigers Otto Hatwig, fiel, der Mitglied des Burgtheaterorchesters war. Urkundlich nachgewiesen ist die erste öffentliche Aufführung der Symphonie für den 14. Dezember 1828, vier Wochen nach Schuberts Tod; sie erklang als Teil eines Abonnementkonzerts der »Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates« in einem der Redoutensäle der Wiener Hofburg. 

 

Ein kraftvolles Orchester-Tutti eröffnet das einleitende Adagio. Gleich darauf wechselt die Stimmung ins Lyrische, zahlreiche Holzbläser-Soli lösen sich ab, immer wieder unterbrochen von den Tutti-Schlägen des ganzen Orchesters. Nachdem die Introduktion mit einem offenen Fragezeichen der ersten Violinen endet, beginnt ein lebendiges Allegro voller Überraschungen meist dynamischer Art. Das zweite Thema bildet keinen allzu großen Gegensatz zum ersten, es ist mit seinem kavalleresken Streicherrhythmus jedoch etwas kecker. Versonnene Töne begegnen uns als Kontrast erst in der knappen Durchführung. Hier ist der Orchesterklang über weite Strecken auf ein Minimum ausgedünnt, das Ende dieses Teils verliert sich fast in völliger Auflösung und findet doch beiläufig in die Reprise zurück. Der Satz schließt in schnellerem Tempo mit einer übermütigen Coda. 

 

Der Beginn des Andantes ist schlicht, liebenswürdig, in der Art eines Liedes. Die Instrumentation trägt dem Rechnung durch große Transparenz. Der Facettenreichtum des Themas zeigt sich durch die im Verlauf zunehmend auftauchenden Imitationen und kleinen beiläufig erscheinenden Kontrapunkte, welche das Thema mal ironisch kommentieren, mal imitierend bestärken. Der zweite Abschnitt kommt ein wenig hemdsärmeliger daher. Er basiert auf einem Grundmotiv bestehend aus einer Achtelnote, gefolgt von einer Sechzehnteltriole. Dieses durchläuft verschiedene kleinere Abschnitte sehr gegensätzlichen Charakters, um schließlich in die Reprise zu münden, die im Wesentlichen mit der Exposition identisch ist, jedoch hat das erste Thema jetzt das Triolengrundmotiv zum ständigen Begleiter. 

 

Der dritte Satz trägt hier zum ersten Mal bei Schubert die Bezeichnung »Scherzo«. Die Tempovorschrift lautet »Presto«. In diesem äußerst raschen Zeitmaß empfindet man den zugrunde liegenden Dreivierteltaktkaum als Grundmetrum, sondern eher die nächst größeren Gruppen von je vier Takten. Der Charakter des leichtfüßig punktierten Eingangsmotivs wird durch extreme dynamische Kontraste verwandelt. Tiefe und hohe Streicher fallen sich in stetiger Überlagerung ihrer Motive einander ins Wort. Tänzerische Motivgirlanden, die sich Streicher und Bläser zuspielen, werden von heftigen Tutti-Attacken vorangetrieben, bis im Trio die rasante Musik plötzlich zur Ruhe, fast zum Stehen kommt. Der Satz wird durch das übliche Dacapo ohne Wiederholungen abgerundet. 

 

Im Finale zeigt sich deutlich der beherrschende musikalische Einfluss jener Tage: kein Komponist erfreute sich im Wien der Schubertzeit größerer Beliebtheit als Gioachino Rossini. In der Art eines Potpourris werden die Themen aneinander gereiht, die musikalischen Gedanken kaum weiterentwickelt, aber mit freudiger Ausführlichkeit vorgestellt und wiederholt. Wie auch der zweite Satz besitzt der letzte keine Durchführung. Man wird aber im Verlauf, nicht zuletzt durch die häufige Sequenzierung gleichen Materials in unterschiedlichen Tonarten und dem etwas statischen Charakter einiger Stellen, an das szenische Komponieren Rossinis erinnert. Mancher im Publikum dürfte bei jenen Stellen Bühnenaktion und -konversation erwarten. Um zum Beispiel ein herauszögerndes Gespräch oder eine heimliche, umständliche Flucht vor dem eifersüchtigen Liebhaber darzustellen, wurde diese Art des Komponierens gerne in der Oper angewendet: Die Musik dreht sich durch das ständige Wiederholen des ewig gleichen Materials im Kreis und bildet so ein gewisses Nicht-Vorankommen einer entsprechenden Bühnensituation ab. Die Coda dieser Symphonie ist ambivalent: Die Musik selbst will eigentlich freudig-unbeschwerter Ausklang sein, der aber durch vieles Wiederholen schier kein Ende findet und dem einen oder anderen Hörer geradezu zwanghaft erscheinen mag, als ein Nicht-Loslassen-Können und ständiges Bekräftigen-Müssen. | ToM

 

– Renate Ulm: Franz Schuberts Symphonien; Entstehung, Deutung, Wirkung. Kassel, Bärenreiter, 2000

Moritz von Schwind (1804–1871) Schubertiade. 1868 aus der Erinnerung gezeichnet.

Das Bild zeigt Franz Schubert am Klavier sowie Josef von Spaun, Johann Michael Vogl,

Franz Lachner, Moritz von Schwind, Wilhelm August Rieder, Leopold Kupelwieser, 

Eduard von Bauernfeld, Franz von Schober, Franz Grillparzer und auf dem Bild an der Wand Komtess Karoline Esterházy.

 

–  Wikimedia Commons



Ouvertüre im italienischen Stil D-Dur


Franz Schubert

1797–1828

Ouvertüre im italienischen Stil

D-Dur D 590

[1817]

Adagio – Allegro giusto – Allegro vivace

 

 

09.02.2008 ► Konzert Nr. 13  

Italophilie …


Gasthof »Zum römischen Kaiser« auf der Freyung in Wien – www.altenbergtrio.at
Gasthof »Zum römischen Kaiser« auf der Freyung in Wien – www.altenbergtrio.at

Franz Peter Schubert wird am 31. Januar 1797 in Wien als zwölftes von 14 Kindern des Schulmeisters Franz Theodor Schubert (1763–1839) und dessen Frau Maria Elisabeth Vietz (1756–1812) geboren. Er erhält Geigenunterricht beim Vater und erlernt das Klavierspiel beim älteren Bruder, außerdem Orgel und Generalbass bei einem Kirchenmusiker. Die ersten „Werke“ sind aus dem Alter von etwa neun Jahren überliefert. Er wird „Schulgehilfe“, später Lehrer und ist damit sehr unglücklich. Er komponiert viel und um 1814 entstehen die ersten Lieder, die ihn bis heute weltberühmt gemacht haben und auf Grund ihrer Schlichtheit zur schwierigsten Literatur für Gesangstimme und Klavier gehören. Nach einer erfolglosen Bewerbung um eine Musiklehrerstelle beendet er seine Schultätigkeit und arbeitet als freischaffender Komponist. Er lebt bis 1817 als Gast bei der Familie von Schober und hat bereits jetzt fünf Sinfonien, Streichquartette und viele Lieder geschrieben, bleibt aber weiter relativ unbekannt. Im Hause von Schober lernt er den Hofopernsänger Johann Michael Vogl (1768–1840) kennen, der ihm als Interpret seiner Lieder erstmalig zu Ansehen verhilft.

 

Im Jahre 1818 findet im Gasthof »Zum Römischen Kaiser« die Uraufführung zweier Ouvertüren im italienischen Stil (D 590 und 591) statt. Erstmals erlebt Schubert breite Beachtung sowie die Anerkennung der gefürchteten Wiener Musikkritiker. Interessant ist die Häufigkeit der Form „Ouvertüre“ bei Schubert in den Jahren 1816 bis 1819. Zu dieser Zeit waren seine bereits zahlreichen Lieder weniger bekannt als seine Orchesterwerke. Die Opern des Italieners Gioachino Rossini (u.a. »Wilhelm Tell«, »Der Barbier von Sevila«, »Die diebische Elster«) sind ab 1816 in Wien sehr beliebt und auch Schubert bleibt davon nicht unbeeinflusst. Jedoch hatte er schon vor dieser wienerischen Italien- und Belcanto-Euphorie z. B. in seiner 2. Sinfonie rhythmische Ideen, den Ouvertürenstil und vor allem die hellen Holzbläserfarben italienischer Vorbilder aufgegriffen.

 

Schubert wird auf Empfehlung für einige Monate Musiklehrer der Familie Esterházy in Ungarn und genießt zunehmendes Ansehen. Er schreibt für den Mäzen Sylvester Paumgartner das sogenannte »Forellenquintett« als Auftragswerk. Schöpferisch und privat gerät er in eine Krise und komponiert nur wenig. Er erhält eine polizeiliche Verwarnung im Rahmen von Repressalien gegen befreundete, liberal denkende Studenten. Seine Werke finden keine Verleger und Freunde finanzieren die ersten Liederhefte. Auch die Vermittlung einer Opernaufführung in Berlin durch Carl Maria von Weber scheitert. Schubert unternimmt kleinere Reisen mit Freunden und es finden die ersten Schubertiaden statt, bei denen Werke Schuberts im kleinen Kreis aufgeführt werden. Es folgen viele Umzüge, meist zu Freunden und Gönnern. Schubert komponiert erneut viel, obwohl er bereits von der Syphillis gezeichnet ist. Der Lieder-Zyklus »Die Schöne Müllerin« entsteht sogar im Krankenhaus und die große Sinfonie C-Dur während einer Kur in Bad Gastein. Erneut scheitert eine Bewerbung um eine Kapellmeisterstelle. Im Todesjahr Beethovens 1827 entsteht der Liederzyklus »Winterreise«. Am 26. März 1828 findet ein sogenanntes „Privatkonzert“ mit ausschließlich eigenen Werken im Saal der Gesellschaft der Musikfreunde statt. Es wird ein großer Erfolg, findet aber auf Grund eines Konzerts des Geigers Niccolo Paganini kaum Echo in der Öffentlichkeit. Franz Schubert stirbt, wahrscheinlich auch von Typhus geschwächt, nach kurzer Bettlägerigkeit am 19. November 1828 mit 31 Jahren. Erst 1888 werden seine sterblichen Überreste in ein Ehrengrab auf den Wiener Zentralfriedhof überführt. Schubert hinterlässt etwa tausend Kompositionen, darunter allein über 600 Lieder. | Th. Sch.



Die Zauberharfe


Franz Schubert

1797–1828

 Ouvertüre zum Zauberspiel

»Die Zauberharfe«

(D 644)

 

 

Die Ouvertüre war

Eröffnungsstück des Programms

»Klassik im Salon 8«

am 12.06.2005


Bildquelle erloschen
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Die Musik zum Zauberspiel »Die Zauberharfe« entstand im Sommer 1820 für das Theater an der Wien. Neben der Ouverture schrieb Schubert noch dreizehn weitere Nummern, darunter eine Reihe von Männerchören sowie umfangreiche Melodramen, also Musik, in die gesprochener Text interpoliert wurde. Das Textbuch zu diesem Stück, das wohl auf eine französische Vorlage zurückgeht, ist verschollen. Wesentliche Quelle zur Rekonstruktion des Handlungsverlaufs sind daher (neben den Berichten über die Aufführungen) die von Schubert vertonten Teile, doch läßt sich der Inhalt nur noch in Umrissen rekonstruieren, zumal bereits die Zeitgenossen das Geschehen als außerordentlich verworren empfanden. Offensichtlich stellte die Handlung eine Mischung aus »Die Zauberflöte«, »Il trovatore« und »Tannhäuser« dar: Protagonistin ist die Fee Melinde, die mit dem Graf von Montabor Arnulf vermählt ist. Den gemeinsamen Sohn übergibt sie dem Feuer, damit Arnulfs Nichte Ida das Thronerbe Brabants antreten kann. Der Sohn stirbt jedoch nicht, sondern lebt arm in einem fremden Land – einzig im Besitz einer Zauberharfe. Außerdem gibt es noch einen Feuerdämon namens Sutur. Nach allerlei Gesang und Zauberkünsten vermag es am Ende der Troubadour Palmerin, der niemand anderes als der Sohn Melindes und Arnulfs ist, mit seinem von der Harfe begleiteten Gesang die Liebe Idas zu erringen und zugleich durch die Macht seines Instruments den Feuerdämon Sutur zu vernichten.

   

Zwar scheint die Handlung eher unwichtig gewesen zu sein, da das Zauberspiel vor allem dazu diente, dem Dekorateur, dem Maschinisten und dem Kostümbilder Gelegenheit zur Darstellung ihrer Bühnenkünste zu geben, doch ging diese Rechnung nicht auf. Das Stück wurde bereits nach der achten Vorstellung abgesetzt. Die Ouvertüre überlebte nur deshalb, weil Schubert für das 1823 aufgeführte Schauspiel Rosamunde keine eigene Ouverture geschrieben hatte. Nachdem sich die für die Erstaufführung verwendete Ouvertüre zu »Alfonso und Estrella« als ungeeignet erwiesen hatte, griff man auf die der »Zauberharfe« zurück. Die Rosamunden-Musik wurde jedoch (trotz des Misserfolgs auch dieses Schauspiels) schon bald separat veröffentlicht, so dass auf diese Weise (wenn auch unter anderem Titel) die Ouvertüre zur »Zauberharfe« doch noch den Weg in die Öffentlichkeit fand. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann die wahre Beziehung dieses Werkes aufgedeckt. | U. Sch.