Jacques Offenbach
Geburtsname: Jakob Eberts
* 20. Juni 1819 in Köln
† 5. Oktober 1880 in Paris
Alexandre Laemlein
Jacques Offenbach als Cellist. 1850
Handzeichnung
Jacques Offenbach
1819–1880
Ouvertüre zur Operette
»Orpheus in der Unterwelt«
Wir spielten die Ouvertüre
am 13. und 14. 12. 2003 im Programm
in der Form, die Karl Binder (1816–1860)
für das Carl-Theater in Wien arrangiert hat
Die Frau stirbt, der Mann trauert, er gewinnt sie durch seinen Gesang zurück. Das ist der Kern des Mythos von Orpheus und Eurydike, den Jacques Offenbach allerdings ein klein wenig anders erzählt:
Die Eheleute sind verkracht. Eurydike erträgt das ständige Geigenspiel ihres Mannes nicht, Orpheus fühlt sich von ihrer Missachtung seines Genies gekränkt. Umso schneller erliegt sie dem Werben des als Honighändler Aristeus getarnten Todesgottes Pluto, und folgt ihm nach einem tödlichen Schlangenbiss in die Unterwelt, in Erwartung einer leidenschaftlichen Affaire. Nur auf Drängen der personifizierten Öffentlichen Meinung macht sich Orpheus auf den Weg zum Olymp, um Eurydike von Göttervater Jupiter zurückzuverlangen. Dieser ordnet einen Lokaltermin in der Unterwelt an, in der Hoffnung Eurydike für sich selber gewinnen zu können. Nach einem von Pluto arrangierten Höllenfest endet die Geschichte wie im Mythos: Orpheus verliert Eurydike für immer, da er sich auf dem Weg in die Welt der Sterblichen nach ihr umblickt. Diesmal jedoch mit einem Augenzwinkern, da er sie so endgültig los ist.
Mit seiner Opéra bouffe »Orpheus in der Unterwelt« gelingt Jacques Offenbach ein Meisterwerk der Parodie auf die Antike – mit stetem Blick auf die Vergnügungssucht der Bourgeoisie im Paris des zweiten Kaiserreichs unter Napoléon III. Rasende Galopprhythmen aber auch melodienselige Lyrik prägen das Werk, das kurz nach seiner Uraufführung einen weltweiten Siegeszug antrat. | F. B.
Jacques Offenbach
1819–1880
«Belle nuit oh nuit d’amour»
(„Schöne Nacht, o Liebesnacht“)
Barcarole aus dem vierten Akt der Oper
»Hoffmanns Erzählungen«
09.11.2002 Benefizkonzert in ► Braunschweig 2002
10.12.2005 Kammerkonzert ► «belle nuit»
mit den Classical Lesbians
Grandville Barcarolle. 72 x 143 mm
In: Le Magasin pittoresque. Paris 1833, Heft 31
Wiedergabe aus Gesamtwerk in 2 Bd., München 1970