Benjamin Britten


1968 © wikipedia
1968 © wikipedia

Edward Benjamin Britten, Baron Britten, OM CH

* 22. November 1913 in Lowestoft, Suffolk

† 4. Dezember 1976 in Aldeburgh, Suffolk



Benjamin Britten

1913–1976

 »Soirées musicales«

Suite of Movements from Rossini op. 9

 

I. March

II. Canzonetta

III. Tirolese

IV. Bolero

V. Tarantella

 

 

7.7.2007 ► Konzert Nr. 12

11.12.2022 Schöne Bescherung


Benjamin Britten and Peter Pears on Jones Beach, Long Island, USA, 1940
Benjamin Britten and Peter Pears on Jones Beach, Long Island, USA, 1940

Benjamin Britten und Peter Pears beim Partiturstudium
Benjamin Britten und Peter Pears beim Partiturstudium

Benjamin Britten hat mit neun Jahren mit dem Komponieren begonnen. Sein opus 9 basiert auf einer fünfsätzigen Suite für Kammerorchester und Gesangsstimmen über Motive aus Klavierstücken von Rossini. Er komponierte sie 1936 im Alter von 23 Jahren für Alberto Calvacantis Dokumentarfilm »Men of the Alps«. Britten hatte 1935 bei einer kleinen Dokumentarfilmgesellschaft, der GPO Film Unit, einen Job als Filmkomponist bekommen. Der ständige Zeitdruck bei den Filmarbeiten steigerte seine Geschicklichkeit im Komponieren immens. Nach Abschluss der Filmarbeiten arbeitete er die Partitur in eine reine Orchesterfassung um und nannte sie »Soirées musicales«. 1938 diente diese Orchestersuite zum ersten Mal als Ballettmusik: Antony Tudors Choreographie zu Brittens Rossini-Adaption wurde unter dem Titel »Soirée musicale« im Londoner Palladium gezeigt. Während des Zweiten Weltkriegs lebte Britten in den Vereinigten Staaten. 1941 schrieb er dort als opus 24 die »Matinées musicales«, eine weitere Orchestersuite nach Melodien Rossinis. Beide Suiten hat Georges Balanchine im selben Jahr für sein Ballett »Divertimento« zusammengefasst.

 

Mit seinem opus 10, den Variationen über ein Thema seines Kompositionslehrers Frank Bridge für Streichorchester, die auf dem Salzburger Musikfest 1937 aufgeführt wurden, hatte Benjamin Britten bereits unter Musikkennern Aufmerksamkeit erlangt. Weithin bekannt wurde er, als nach der Beendigung des Krieges das Theater der Sadler’s Wells Opera Company mit seiner Oper »Peter Grimes« wiedereröffnet wurde. Mit der Figur des Peter Grimes hat sich Britten erklärtermaßen identifiziert, weil er sich als Homosexueller und Pazifist zu jener Zeit auch als Außenseiter fühlen musste. Konflikte zwischen dem Nonkonformisten und der Gesellschaft, zwischen Unschuld und Erfahrung, dem moralisch Guten und dem lauernden Bösen, zwischen Schönheit und Leidenschaft wurden zu immerwährenden Themen seiner Bühnenwerke.

 

Die Rolle des Grimes war für seinen Lebensgefährten, den Tenor Peter Pears (1910–1986), gedacht, für den er außer Opernpartien zahlreiche Lieder und die bedeutende Serenade für Tenor, Horn und Streicher geschrieben hat. | MZ

 

Textquellen – Geoff Kuenning, 1998. www.lasr.cs.ucla.edu/geoff/

– Steven Ledbetter. www.stevenledbetter.com

– Bibliothèque de la danse. http://enbc.asp.visard.ca/

– Alberto Testa: George Balanchine, Cronologia della vita e delle opere. Programmheft Sommernachtstraum, Venedig, La Fenice, 2003 

Bildquellen – www.rohedpetergrimes.org.uk – www.leophillips.com