Christiane Silber
dirigierte das achtundzwanzigste Konzert
Solisten:
Jan Larsen, Viola
Jens Thoben, Klarinette
Constantin Alex, Orgel
Sonntag, 8. Februar 2015, 17 Uhr
Emmaus-Kirche, Berlin-Kreuzberg
Benefizkonzert für den AIDS-Hospizdienst »Tauwerk«
Jan Larsen,
geboren 1974 in Essen, begann im Alter von neun Jahren mit der Geige und wechselte schließlich zur Bratsche. Es folgte das Studium in Lübeck und Wien: an der Trave bei Barbara Westphal und an der Donau bei Siegfried Führlinger.
Seine Liebe zur Kammermusik führt ihn sowohl durch die ganze Welt als auch durch alle Epochen und Stilrichtungen. So ist er immer wieder in verschiedensten Besetzungen in den Kreisen der Alten Musik als auch auf dem Gebiet des Pop und Jazz als Mitglied des renommierten Hamburger Ensembles G-Strings zu finden, für das er auch als Arrangeur tätig ist.
Im Jahre 1999 startete Jan Larsen als Praktikant im Sinfonieorchester des NDR und ist dort seit 2008 Erster koordinierter Solobratscher. Er spielt eine Bratsche von Hubert Schnorr aus dem Jahre 1996. | jl
Jens Thoben,
Jahrgang 1976, studierte Klarinette bei Reiner Wehle und Sabine Meyer an der Musikhochschule Lübeck. Internationale Meisterkurse und ein Jahr als Stipendiat der Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks in München rundeten seine Ausbildung ab, die er mit Preisen bei internationalen Wettbewerben beschloss (Carl-Nielsen-Competition 2001, Europäisches Klassikfestival Ruhr 2001).
Seit 2002 ist er 1. Soloklarinettist der Duisburger Philharmoniker (Deutsche Oper am Rhein). Konzerte als Solist und Kammermusiker (u. a. beim Bläserensemble Sabine Meyer) führten ihn durch Europa, in die USA und nach Asien. Zusätzlich absolvierte er eine dreijährige Ausbildung am Lichtenberger® Institut für angewandte Stimmphysiologie und stand in sweet.milks 4-Personen-Neufassung von Henry Purcells »King Arthur« als schauspielender Klarinettist und Sänger auf der Bühne des Staatsschauspiels Hannover.
Zur Zeit lebt er als freischaffender Klarinettist und Lehrer der Lichtenberger® Methode in Berlin.
P r o g r a m m f o l g e
1770–1827
Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel »Egmont«
op. 84 [1809]
1838–1920
Doppelkonzert
für Klarinette und Bratsche mit Orchester
e-Moll op. 88 [1911]
1. Andante con moto
2. Allegro moderato
3. Allegro molto
1835–1921
»À la mémoire de Franz Liszt«
Symphonie N° 3 »avec orgue«
c-Moll op. 78 [1886]
I – 1. Adagio – Allegro moderato
attacca
2. Poco adagio
II – 3. Allegro moderato – Presto – Allegro moderato
attacca
4. Maestoso – Più allegro
Constantin Alex
ist seit 1993 Universitätsmusikdirektor der Humboldt-Universität und betreut in dieser Funktion das praktische Musizieren der Studierenden. Ein großer Oratorienchor und zwei Symphonieorchester werden von ihm geleitet und führen am Ende jeden Semesters symphonische und chorsymphonische Musik aus unterschiedlichsten Richtungen der Musikgeschichte auf.
Doch der musikalische Werdegang von Constantin Alex begann in den Kirchen seiner Heimatstadt Rendsburg. 1963 dort geboren, faszinierte ihn seit frühester Kindheit der Orgelklang, weshalb er mit zwölf Jahren den ersten Orgelunterricht bei Hans Jürgen Baller bekam und bereits 1976 seine erste Stelle als Organist an der Kath. Pfarrkirche St. Martin in Rendsburg antrat. 1984 bis 1988 studierte er Klavier (Prof. Kretschmar-Fischer), Orchesterleitung (Prof. Bloemeke) und Chorleitung (Prof. Wagner) an der Musikhochschule Detmold und war gleichzeitig Chorleiter und Organist an der Trinitatiskirche in Bad Salzuflen.
Nach Abschluss des Studiums mit der Künstlerischen Reifeprüfung im Fach Klavier ging Constantin Alex als Repetitor und Kapellmeister zunächst 1988 an das Nationaltheater Mannheim, dann 1989 an die Oper Frankfurt am Main. Von dort aus wurde er seit 1992 jedes Jahr als Assistent von Sir Georg Solti bis zu dessen Tod zu den Salzburger Festspielen und Osterfestspielen engagiert.
1993 folgte die Berufung zum Professor an die Humboldt-Universität zu Berlin, an der Constantin Alex nicht nur ein reiches Betätigungsfeld in der Chor- und Orchesterarbeit, sondern auch eine Orgel fand. Dadurch fand er zu seinem ursprünglichen Instrument, der Orgel, zurück und arbeitet seither neben seiner Dirigententätigkeit als Organist in Konzerten und Gottesdiensten. Zahlreiche Orgelkonzerte führten ihn durch Deutschland, Italien, die Schweiz, Spanien und Russland. Von 2002 bis 2008 gestaltete er an der Orgel die Berliner Universitätsgottesdienste in der Marienkirche. 2004 erschien eine CD »Große Orgelwerke Johann Sebastian Bachs«, aufgenommen an der Schuke-Orgel der Humboldt-Universität zu Berlin. | ca
Die Orgel der Kirche Saint-Merri wurde 1647 bis 1650 von Jean und François de Heman gebaut. Der Orgelprospekt, der von zwei Engelsfiguren gestützt wird, stammt aus der gleichen Zeit und ist ein Werk des Schreinermeisters Germain Pilon (auch Pillon). Die Orgelempore wurde 1755 von Michel-Ange Slodtz geschaffen. Sie ruht auf vier kannelierten Holzpfeilern mit ionischen Kapitellen. 1779 wurde die Orgel von François-Henri Clicquot erweitert und 1855 bis 1857 von Aristide Cavaillé-Coll und 1947 von Victor Gonzalez umgebaut.
Plakatmotiv – Klarinette: www.franundmeyer.de/meisterinstrumente/klarinetten – Viola 2011 gebaut von David Rattray nach der vila »Hilton« von Gasparo da Salo – Orgelprospekt, Ausschnitt: Paris, Église-Saint-Merri. wikimedia commons – Montage: Zachow